Der Journalist Alain Brunner vom Online-Magazin Zentralplus fragte sich heute auf Twitter, ob sich da jemand mit dem neuen Luzerner Ständerat Damian Müller einen Scherz erlaubt hat. Wenn man bei Google nach „Damian Müller“ sucht, erscheint auf der rechten Seite ein Wikipedia-Auszug von Damian Müller und einem Bild. Der Fehler liegt aber darin, dass der Mann auf dem Foto nicht Damian Müller ist sondern Heinz Bossert.
Statt Damian Müller zeigt Google Heinz Bossert im Wikipedia-Snippet

Fehler: Statt Damian Müller zeigt Google Heinz Bossert!
Ob sich da tatsächlich jemand einen Scherz erlaubt hat, ist mit ein paar Klicks herauszufinden. Als erstes prüft man den Eintrag auf Wikipedia. Dort ist das korrekte Bild von Damian Müller hingerlegt. Also bei Wikipedia kann der Fehler nicht liegen.
Korrekter Wikipedia-Eintrag über Damian Müller
Als nächstes klickt man einfach auf das bei Google angezeigte Bild. Hier sieht man sofort, dass das Bild zu Heinz Bossert gehört und auf der Webseite damian-mueller.ch abgelegt ist.
Das Bild zeigt Heinz Bossert und nicht Damian Müller
Auf der Webseite von Damian Müller sucht man sich dann unter Komitee die Kategorie Testimonials aus und klickt sich durch die Bilder. Ein Rechtsklick auf das Bild und man sieht den Quellcode oder die Bildbeschriftung. Und hier liegt der Hund begraben. In der Bildbeschriftung zu Heinz Bossert steht eben auch „Damian Müller“. Das wäre eigentlich kein Problem. Aber: Damian Müller hat kein einziges Bild mit seinem Namen gekennzeichnet. Für Google ist es also nicht ganz einfach, das richtige Bild auszulesen. Daher nahm Google einfach das erstbeste Bild, wo irgendwo Damian Müller drinstand. Und da ich meine älteren Berichte über Damian Müller gelöscht habe, konnte Google auch nicht auf meine Datenbank zurückgreifen.
Der Quellcode zeigt, dass das Bild von Heinz Bossert auch mit Damian Müller beschriftet ist
Für Fortgeschrittene: Um auszuschliessen, dass das Bild von Heinz Bossert nicht gezielt „von aussen“ mit der Beschriftung von „Damian Müller“ verlinkt wurde, kann man mit einem speziellen Link-Analysetool, alle eingehenden Links untersuchen. Dazu habe ich das bei Google gefundene und auf damian-mueller.ch hinterlegte Bild untersucht. Auf dieses Bild sind keine externen Links ersichtlich. Der Fehler muss also bei der Bildbeschriftung „heinz bossert damian mueller“ liegen.
Kein Backlinks auf das Bild von Heinz Bossert
Es ist nicht das erste Mal, dass ich dem Jungpolitiker Damian Müller etwas Nachhilfe im Umgang mit dem Internet geben darf. Das mit der korrekten Programmierung sollte man sich schon zu Herzen nehmen. Und spätestens jetzt solle er sich überlegen, die Umlaute-Domain damian-müller.ch zu registrieren. Umlaute-Domains kann man übrigens seit 2004 registrieren…
Die eingangs gestellte Frage von Alain Brunner, ob sich da jemand einen Scherz erlaubte, ist aber gar nicht mal so abwegig. Sucht man nämlich nach der ehemaligen FDP-Kantonsrätin Romy Odoni (www.romy-odoni.ch) erscheint zu ihrem Wikipedia-Eintrag auch ein Foto, das wohl nicht ganz in ihrem Sinne ist… Aber wegen ihrem unsinnigen Rechtsstreit um das Bild „Omi Rodony“ und die Berichterstattung darüber, hat Google daraus geschlossen, dass es sich wohl um das Originalbild von Romy Odoni handeln muss
Ex-FDP-Kantonsrätin Romy Odoni auf Google:
Nachtrag (18.11.2015)
Neo-Ständerat Müller hält geheim, wer für seine „geniale“ Medienstrategie verantwortlich ist. Dabei steht es doch gross und breit auf seiner Webseite! Im Müller-Komitee ist eine Online-Marketing Firma aufgeführt. Und diese Firma führt „Damian Müller“ als Referenz aus. Noch Fragen?
P.S.: Achten Sie sich nicht auf das Wort „konzentieren„. Christian Schwotzer, Bildbeschriftung „Chregi“, jubelte Damian auch schon „FDP.Die Lieberalen Luzern“ unter…
Und Regierungsrat Schwerzmann heisst bei ihm „Schwezmann„!
Regierungsrat Schwerzmann wird einfach zu „Schwezmann“…
Die FDP. Die Liberalen Luzern waren einfach „Die Lieberalen“…
Wer oder was ist die Firma Psetta?
Psetta ist, gemäss eigener Aussage auf der Webseite, ein Fisch im Web-Ozean.
Macht man bei Google eine Bildersuche, findet man diese „hübschen“ Fische zu „Psetta“:
Der Psetta (Steinbutt) ist nicht gerade ein hübscher Fisch. Und der Steinbutt ist nicht gerade dafür bekannt, wie man sich in vielen Strömungen bewegt. Er ist dafür bekannt, sich gut zu tarnen, zu verstecken und unauffindbar zu sein. Und wer will das schon im Web-Ozean???